WETTBEWERB

EIN GEDENKORT FÜR DIE VERSTORBENEN DER SCHWEIZER ARMEE


In den südlichen Kastanienhain gliedert sich zwischen die Bäume ein Kraftort für

die Erinnerung an die Verstorbenen der Schweizer Armee ein. Abgerückt vom

grossmassstäblichen, strengen Rechteck des Kiesrasens, das vom historischen

Meili-Bau gefasst den würdigen Rahmen für das grosse Zeremoniell bietet, wird

ein Raumgefäss für die innere Einkehr, die Reflexion geschaffen. Zusammen mit

dem Rechteck bildet es ein loses Ensemble. Dem Gedenken als aktive Arbeit an

der Erinnerung und Bewältigung der Trauer wird ein Ort geschaffen.


Der Gedenkort entzieht sich von aussen der Wahrnehmung, entschwindet fast

entmaterialisiert wie ein physikalisches Kraftfeld im Rhythmus dunklen

Kastanienstämme, die die Spiegelfassade technisch präzise reflektiert. Im

Schwebezustand – da und gleichzeitig nicht da – schützt das verspiegelte Äussere

den verletzlichen Gedenkprozess im Inneren. 

Mäandrierend nähert man sich im Schutz der Kastanien dem Baukörper auf

einfachen Kiespfaden und gelangt über spaltartige Kompressionen ins Innere.

Zwei sich ergänzende Grundrissfiguren verschlingen sich fast punktsymmetrisch

ineinander. Die in hellem Holz ausgekleideten Kammerungen bieten

Rückzugsorte für die gemeinsame und die persönliche, aktives Wachhalten der

Erinnerung an die Verstorbenen - Resonanzkörper der Gedanken und des

Gedenkens.


Die grössere Kammer dient der Armeeseelsorge, der kollektiven Trauer und

Erinnerung, der Information und Vermittlung. 

Die kleinere Kammer ist ein Raum der Stille und der Einkehr.